Der Frühling grüßt!

Der, der mich kennt, der weiß es wohl,
mein Leben oft nicht Dur – mehr Moll,
tun meine Reime oft bedrücken,
versuch ichs heut –  euch zu beglücken.

Wenn einer hat heut etwas Zeit,
und raus ins Freie geht – nicht weit,
so kann er schon die Wärme spüren,
die Ihn wird Richtung Sonne führen.

Am Waldesrand die ersten Boten,
ob Krokus oder Frühlingsknoten,
all die lächeln freundlich zu,
und wünschen dir ein bisschen Ruh.

Das Schneeglöckchen in seinem weiß,
die Anemone dort ganz leis,
die Palmkätzchen in schönster Pracht,
wer hätte das – so früh gedacht.

Und wem ein großes Glück beschert,
der geht allein ganz unbeschwert,
an einem Weg entlang dem Zaun,
und darf dann sehr vergnüglich schaun.

Die ersten Falter sind schon da,
und ob ihrs glaubt – es ist doch wahr.
Da ging ich gestern so am Hain,
und sah den Zitronenfalter – ganz allein.

Ich selbst konnts gar nicht wirklich glauben,
er ließ sich seine Freud nicht rauben.
So flog er nur ganz kurz mal hoch,
und schnurstracks durch des Zaunes Loch.

Er flog so hurtig durch das Gitter,
wie wenn er wär ein edler Ritter,
der seine holde Maid jetzt sucht,
und keine Zeit hat – schon gebucht!

Das sind für mich die ersten Boten,
die zeigen dass der Frühling grüßt.
Das wussten damals schon die Goten,
und keiner hats mit Leid gebüßt.

So spazierte ich ganz ruhig nach Haus,
und ging dann später nicht mehr raus,
den Moment hielt ich im Herzen fest,
Freud bracht er mir … für des Tages Rest.

© Gerald Egger

Abschied nehmen …

Welch Schmerz ist denn damit vergleichbar,
wenn ein geliebter Mensch muss gehn …
Es fehlt mir jetzt an richtgen Worten …
Ich hoff, wir werden uns wieder sehn!

Oft geht es schnell und ohne Warnung,
dass Herrgott wen zu sich beruft.
Keine Zeit mehr einen Satz zu wechseln,
von Freundschaft, Lieb und den Verlust.

So vieles wollte ich noch sagen,
so manches noch zusammen tun.
Jetzt ist die Reue schwer zu tragen,
stets Aufschub da – Bedauern nun.

Erlebnisse so viele Schöne,
an die ich denk, jetzt ohne sie.
Erinnerungen die ach so schmerzen;
Hätt dich jetzt gern umarmt – und wie.

Ach bitte lass das alles jetzt nur,
ein böser Traum sein – weck mich auf!
Damit ich meine Chance noch nütze,
und zu dir fahr nach Salzburg rauf.

Doch leider gibt es kein Erwachen,
sind all der Trauer Schmerzen wahr.
Voll Wehmut frierend in der Ecke,
sitz ich allein und bin noch da.

So bleibt nur eines was ich tun kann,
in einer ach so finstern Nacht.
Leis wünsch ich eine gute Reise,
zum Ort wo dann die Ruhe wacht.

Ade du meine liebe Schwester,
mein Herz erfüllt von deinem sein.
So wirst du in mir weiter wirken …
als Gefühl … als Gedanke … in mir daheim …

© Gerald Egger

Des Baches schönste Weise

Manch großer Geist hat viel gedacht,
… Gedanken zu Papier gebracht,
hat damit Menschen angeregt,
und Leben so …. klar dargelegt.

Erzählen können manche gut,
in schönster dichterisch-Manier,
doch was man hörn am Wasser tut,
kein Mensch nicht kann – und auch kein Tier!

Der Bach spricht viel und voller Ruhe,
erzählt von seinem langen Lauf.
Lässt sich nicht sperren in die Truhe,
nimmt jeden Stein am Weg in Kauf.

Erzählt von dort wo es beginnt,
an einem kleinen Quell ganz oben.
Wohin sein Wasser des Endes rinnt,
das weiß er nicht – ich will es loben.

Was brächt es mir, wenn ich es wüsst,
spricht er so voller Leben weiter.
Ich dann vielleicht mich fürchten müsst,
da bin ich doch viel lieber heiter

Ich vertrau viel lieber Gottes Händen,
die mich zu meinem Ende führn.
Wohin er mich auch wird versenden,
warum sollt mich das heut schon rührn.

Ich treff so viele auf der Reise,
ob Fisch, ob Ast oder auch Stein,
ob Krebstier, Wurzel oder Meise,
… alle grüß ich … und lass sie sein!

Dies ist für mich die schönste Weise,
den Weg zu gehen bis hin zum End.
Er spricht zu mir so schön und leise,
… sein Wasser fließt … ganz ungehemmt.

Er sieht nicht zurück – was würd es bringen …
will nicht wissen was noch kommt.
Gibt sich ganz seinem Dasein hin,
lässt Plätschern nur ganz sanft erklingen.

Drum sollten alle Menschen hören,
was Bäche haben uns zu sagen!
Weder Vergangenheit noch Zukunft sollt uns stören,
… und Bürden wären leicht zu tragen …

© Gerald Egger

Sei was du bist

Im Leben eines jeden Menschen,
passiert viel Schmerz und auch viel Leid.
Als dass sehr viele sich oft wünschten,
dass eine höhere Macht befreit,
von all der Qual, der Schuld und Sühne,
von Schmach und Tadel, Sucht und Neid.

So ringen viele oft vergebens,
von Anfang an bis hin zum End.
Sie suchen nach des Rätsels Lösung,
die Glück bald bringt und seidnes Hemd.
Betäuben ihren Geist und Körper,
für Stunden ohne weh und ach,
bleibt Lebensschmerz auch dann noch bei dir,
voll Stärke, Kraft und immer wach.

Jed Wesen ist ja wirklich eigen,
von ganz besonderem, hohen Wert.
Es zählt nicht was manch Lebensbogen,
für Geschichten des Erfolges schreibt,
auch nicht wie hoch des Lebens Wogen,
die sich dann sanft zur Ruhe neigen.

Nichts kann der Mensch ins Grab mitnehmen,
kein Geld, Besitz oder auch Ehr.
Was übrig bleibt ist doch nur eines,
egal ob Tod im Schlaf, durch Infarkt …. oder Gewehr!
Es ist die Lücke die dann bleibt,
beim Einen groß, so wie ein Meer,
beim Andern klein wie Mückenpunkte … kein Gedanke da … ja einfach… leer…

© Gerald Egger

Stille

Stille ist nicht nur nichts hören,
da geht’s um mehr kann ich beschwören.
Nur ganz allein im Keller darben,
bringt keine Stille in den Graben.

Stille ist im Wald zu stehen,
den Tau auf deiner Haut zu spüren.
nen Sonnenstrahl vereinzelt sehen,
und Wege die zum Bache führen.

Stille ist den Wind zu ehren,
das Blätterwerk dich liebend grüßt.
Manch Knarren dem Geäst gewähren,
was Augenblicke leicht versüßt.

Stille ist es nachts zu wandern,
wo alles schläft und friedlich ist.
Keiner will dann sehn den andern,
der selbst am Weg und auch genießt.

Stille ist auf Gipfel starren,
in aller Früh oder ganz spät.
Allein ein bisschen auszuharren,
und denken wies ums Leben steht.

Stille ist dann mal zu sterben,
ganz ohne Gift, nur sanft im Schlaf.
Nicht mehr um dieses Leben werben,
die Muskeln starr und ewig brav.

Stille ist viel mehr als nichts,
als Kleinkind zeigts schon anders an.
Die Botschaft dieses Kurzgedichts,
such dir viel Stille … und bleib dran.

© Gerald Egger

Der Admiral

Ende März wars ganz genau,
ich seh mich in die Sonne blinzeln.
So stand ich vor dem Haus – ganz grau,
neben mir der Hund in leisem winseln.

Beim Versuch die Wärme aufzunehmen,
–  ein Stück des Frühlings auszudehnen,
– ein Schatten der den Strahl durchbrach,
– ein Flattern das viel mehr versprach.

Und als ich schlug die Augen auf,
da wollts das liebe Leben nicht.
Die Schönheit dieses Wesens lauf,
ich sehe  – nein, die Sonne sticht.

So drehte ich mich weg von ihr,
im Glauben dann viel mehr zu sehen,
doch war das wunderschöne Tier,
schon hoch und kaum noch zu erspähen.

Da stand ich dann und trauerte,
um einen Augenblick voll Glück.
Auch wenn er nur kurz dauerte,
wärs doch vom Tag das beste Stück.

Und wie ich senk den Kopf zu Boden,
seh Schatten kommen ganz von oben,
der liebe Freund mich zu begrüßen,
um doch den Tag mir zu versüßen.

So flog der schöne Schmetterling,
ganz nah an mich heran und fing,
dabei im Flug zu tanzen an,
ich lächelte und ließ ihn ran.

So frech wie dieser kleine Wicht,
setzte er sich auf mein buntes Hemd.
ich bin kein Entomologe nicht,
doch war der Anblick nicht ganz fremd.

Ein Admiral wars der mich freute,
und Freude auf die Erde brachte.
Er sah mich an – ja liebe Leute,
und wusste wohl was ich grad dachte.

So verließ er mich schon kurz darauf,
und hat doch für mich viel getan.
… In seines kurzen Lebens Lauf,
ich durch ihn um Naturs Schönheit sann.

© Gerald Egger